Montag, 10. November 2014

Unterwegs in Costa Rica

Costa Rica ist für seinen guten Kaffee, die erstaunliche Artenvielfalt und seine vielen Nationalparks berühmt. Weit aus weniger berühmt sind sie für ihre abenteuerlichen Straßen.

Zunächst sollte gesagt sein, plant man Ausflüge zu Nationalparks oder Vulkanen sollte es in jedem Fall ein Allradfahrzeug sein. Wir waren in der Regenzeit in Costa Rica und ich war sehr froh, das wir uns für ein 4x4 Auto (in diesem Fall einen SUV) entschieden hatten.

Unsere Fahrt vom Flughafen San Jose nach Guanacaste dauerte geschlagene 5 Stunden. Warum? Die Straßenverhältnisse sind wirklich nicht die Besten. Über die Interamerika und Panamerika  Richtung Norden, lag unsere Geschwindigkeit zwischen 25 und 80 km/h. Vor allem die Panamerika machte uns deutlich zu schaffen. Die Autobahn ist einspurig und Schlagloch an Schlagloch reihen sich aneinander. Wir waren die gesamte Fahrt bemüht, den Schlaglöchern auszuweichen und trotzdem mit dem einheimischen Tempo mitzuhalten (das sind verdammt gute Schlaglochausweichfahrer). Die maximal Geschwindigkeit belief sich auf 80 km/h, was uns bei den Straßenverhältnissen  teilweise doch sehr schnell vorkam.


In Städten und auf Landstraßen findet man asphaltierte Straßen, in ländlichen Gebieten ist der Weg nur noch Schotterpiste. Für uns war es mehr als einmal eine Herausforderung, die Strecken zu unseren Ausflugzielen zu bewältigen. Klar macht es Spaß über Schotterpisten zu fahren (solange es nicht das eigene Auto zu Hause ist), aber ein wenig Nervenkitzel war auch immer dabei. Vor allem dann, wenn wir am Strand durch Sand fuhren (bloß nicht stecken bleiben), schmale Bergstraßen erklommen (hoffentlich kommt hier uns niemand entgegen) oder die Straße im Sumpf kaum noch erkennbar war (nur noch riesige Schlammlöcher).


Beim Fahren sollte man immer auf der Hut sein, da plötzlich Tiere und Fußgänger auf den Straßen auftauchen. Keine Seltenheit, wenn Affen Straßen überqueren, Kinder mitten auf der Landstraße spielen, Fußgänger auf der Autobahn laufen oder Kühe mitten auf dem Weg stehen. Ebenfalls sind auch kleinere Erdrutsche  keine Ausnahme. Bei starken Regenfällen lösen sich Erdmassen an Berghängen und rutschen immer wieder auf Straßen. Dies ist uns selbst auf der Rückfahrt eines Ausflugs passiert. Wir fuhren wir durch kurvige Straßen und am Hang vor uns, hatte sich kurz zuvor ein Erdrutsch gelöst. Die Straße war mit Geröll und Erde bedeckt, eine Weiterfahrt nicht möglich. Glücklicherweise hatte sich dies schnell rumgesprochen, da die Hotelmitarbeiter ziemlich schnell mit einem Bagger anrückten und die Straße freiräumten (war wohl nicht das erste Mal).


In der Regenzeit durch Costa Rica zu fahren, war immer wieder eine Herausforderung. Durch den Monsunregen wurden die Straßen in wenigen Minuten überspült und die Sicht war stark eingeschränkt. Schlaglöcher wurden zu Seen, Straßen zu kleinen Flüssen. Und wenn die Wege nur aus Erde waren, rutsche man durch große Schlammlöcher. Ich muss sagen, hier gab es die interessantesten und holprigsten Strecken, die wir je gefahren sind.


Die Einheimischen sind selbst sehr leichtsinnige Fahrer und neigen oft zu riskanten Überholmanövern. So wird gerne mal vor einer uneinsehrbaren Kurve oder trotz Gegenverkehr in der Fahrbahnmitte überholt. 


In Costa Rica Autofahren ist herausfordernd und hat mich oft Nerven gekostet. Trotzdem kann ich nur empfehlen, sich einen Mietwagen zu leihen und das Land selbst zu erkunden. Man ist einfach flexibler und kommt irgendwann (auch wenn es mal länger dauert) an seinem Zielort an. 

Mehr zu Costa Rica im nächsten Post

Liebe Grüße
Babsi

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